Der
Spaziergang beginnt am Kreisverkehr von Dr. Andrzej Chramiec. Wir
wandern durch die Straßen „Chramcówki“, „Jagiellońska“ und
„Tytusa Chałubińskiego“ zum Johannes Paul II.- Kreisverkehr
hinauf.
„Chramcówki“
- die Straße ist vom Nachnamen einer Familie aus dem Hochland
abgeleitet. Sein berühmtester Vertreter war Dr. Andrzej Chramiec
(1859-1939) - der erste „Goral“, der die Universität absolvierte
und eine Hydrotherapieanlage in Zakopane baute. Er war der erste
Klimaforscher in Zakopane und erließ eine Verordnung über den
obligatorischen Bau von Schornsteinen in Hochlandhütten. Ende des
19. und Anfang des 20. Jhds. war die Anlage von Dr. Chramiec ein
wichtiges Zentrum des kulturellen und sozialen Lebens in Zakopane.
Zur Zeit ist es der Sitz der Landkreisrats in Zakopane und des
Witkiewicz-Theaters. Um in das Gelände der ehemaligen
Hydrotherapieanlage zu gelangen, biegen Sie von der Chramcówki-Straße
neben der Kirche der Göttlichen Barmherzigkeit.
Eine
Besonderheit
In
der Hydrotherapieanlage von Dr. Andrzej Chramiec lebte eine Zeit lang
unter anderem der Dichter Kazimierz Przerwa-Tetmajer. Es war berühmt,
beliebt und sehr begehrt bei Frauen. Die Damen, verzaubert vom
gutaussehenden Autor des Erotikstücks „Ich liebes wenn Frau“ und
der Geschichtensammlung im Hochlanddialekt „Na Skalnym Podhalu“,
standen am Hotel von Dr. Chramca in der Nähe des Dichterzimmers
Wache, um zu sehen, wer von den Vertretern des schönen Geschlechts
ihn in seiner Wohnung gerade besucht, oder ob der Dichter nicht
gerade zum Frühstück herunterkam.
Witkacy-Theater,
Chramcówki -Straße 15
Es
begann seine Tätigkeit 1985. Inspiration und Bezugspunkt für
Schauspieler, Regisseure und Direkteure des Theaters ist die Figur
und das Werk von Stanisław Ignacy Witkiewicz – Künstlername:
Witkacy; Maler, Porträtist, Fotograf, Dramatiker, Schriftsteller,
Philosoph, Theoretiker und Kunstkritiker; Schöpfer der Theorie der
reinen Form. Witkacy ist untrennbar mit Zakopane verbunden. Sein
Vater war Stanisław Witkiewicz - der Schöpfer des Zakopane-Stils in
der Architektur; seine Paten waren die Schauspielerin Helena
Modrzejewska und der berühmte Gorale Jan Krzeptowski Sabała.
Auf
der Chramcówki-Straße fahren wir weiter zum
Armi-Krajowej-Kreisverkehr, wo sich der Bahnhof befindet. Gehen wir
weiter auf Jagiellońska-Straße über dem Kreisverkehr. Nach ca. 400
Metern auf der Jagiellońska-Straße biegen wir rechts ab. Die schöne
und beeindruckende Holzvilla „Konstantynówka“ von 1900,
entworfen von Stanislaw Witkiewicz (heute gibt es hier ein
Restaurant), zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Hinter der Villa
befindet sich die Władysław-Hasior-Galerie.
Władysław-Hasior
Gallerie, Jagiellońska-Str. 18 B
Niederlassung
des Tatra-Museums, Tel. +48 18 20 668 71
Autorengalerie
des 1928 in „Nowy Sącz“ geborenen Künstlers, der mit Zakopane
seit seiner Jugend verbunden war (hier absolvierte er 1952 das
Staatliche Gymnasium für Bildende Kunst). Er ist Autor von
Originaldenkmälern und Außenskulpturen. Feuer, Wasser und Klang
spielen in Hasior-Anlagen eine wichtige Rolle. Erwähnenswert sind
die berühmten und umstrittenen „Orgeln“ an der Straße Nowy Targ
- Nowy Sącz am „Snozka“-Pass oder „Flammende Vögel“ in
Koszalin. Die Galerie entstand im ehemaligen Deckhaus des 1935
erbauten Sanatoriums „Warszawianka“. Dank der Anpassung
entstanden mehrstöckige Innenräume, die als Ausstellungsräume, oft
Konzertsäle, aber auch als Wohnung und Atelier des Künstlers
dienten. Die Galerie wurde im Februar 1985 eröffent. Außerdem
finden hier Filmvorführungen und Treffen mit Autoren statt.
Weiter
entlang der Jagiellońska-Straße auf der linken Seite zieht der
große Wasserpark, der in den Hang von „Antałówka“ integriert
ist, die Aufmerksamkeit auf sich. Biegen Sie rechts in die
Hauptstraße ein und gehen Sie die Chałubińskiego-Straße entlang.
Auf der linken Seite befinden sich 2 Villen im Tiroler Stil aus dem
Jahr 1894 und die von Stanisław Witkiewicz entworfene und zwischen
1897 und 1898 erbaute Villa Rialto. Etwas höher, ebenfalls auf der
linken Seite, befindet sich das Gästehaus „Palace“. Es wurde
1930 erbaut und war unter anderem von dem herausragenden Pianisten
Artur Rubinstein besucht. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich
hier die Gestapo. Viele Einwohner aus der „Podhale“-Region wurden
hier festgehalten, gefoltert und ermordet. Es ist nicht genau
bekannt, wie viele Opfer hier getötet wurden. Dieser Ort wird immer
noch als „Podhale Folterkammer“ bezeichnet. Auf Initiative des
verstorbenen Dr. Wincenty Galica, einem Gefangenen des Palace, dem
Tatrakurier und dem Patrioten, wurde hier ein Gedenkraum
eingerichtet.
Interessantes
Geschichte
der Gefängnisinschrift an der Wand im Schloss
18-jährige
Helena Błażusiak aus Szczawnica, inhaftiert im Palace schnitzte die
Inschrift an der Wand:
„Mutter,
weine nicht, du reine Königin des Himmels, Du sollst mich immer
unterstützen.“ Viele Jahre später wurden diese Worte zu einer
Inspiration für den herausragenden Komponisten Henryk Mikołaj
Górecki, der sie in die „Klagelieder“ - ein weltberühmtes
Stück - aufnahm.
An
der Kreuzung der Straßen „Chałubińskiego“ und „Zamoyskiego“
auf der rechten Seite ist das Denkmal von Dr. Chałubiński. Die
letzte Station auf unserem Weg ist das Naturbildungszentrum des
Tatra-Nationalparks.
Naturbildungszentrum
des Tatra-Nationalparks, ul. Chałubińskiego 42a A
Tel.
+48 18 20 233 12
Das
interaktive Interieur des Naturbildungszentrums ermöglicht es Ihnen,
die Welt der Tatra aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen.
3D-Filme, das größte Miniatur-Modell der Tatra, ein mit Multimedia-
und Lernspielen ausgestatteter Entdeckungsraum, die Ausstellung „Jahr
in der Tatra“ - dies sind nur einige der Attraktionen dieses
einzigartigen Ortes, der sowohl für bei den jüngsten als auch bei
erwachsenen Liebhaber der Tatra beliebt ist.