Kuźnice ist ein Bezirk von Zakopane am Fuße der Tatra, auf
einer Höhe von ca. 1000 m ü.d.M. Heute ist es das Zentrum des
Touristenverkehrs (Beginn der beliebten Wanderwege und die Talstation
der Seilbahn auf den „Kasprowy Wierch“). Die Geschichte von
Kuźnice begann im 18. Jh., als Eisenerz an den Hängen des
„Jaworzynka“-Tals entdeckt wurde.
Der Weg beginnt am Johannes Paul II. Kreisverkehr. Wir fahren nach
Süden, die Allee der Tatra Füher hinauf. Die Straße ist mit Bäumen
bepflanzt, darunter mehr als 150 Jahre alte Eschen, Platanen und
Lärchen, die allesamt Naturdenkmäler sind.
„Księżówka“
Ca. 10 Minuten vom Beginn des Spaziergangs auf der rechten Seite
kommen wir an „Księżówka“ - Exerzitienhaus der Polnischen
Bischofskonferenz (al. Przewodników Tatrzańskich 2). Der älteste
Teil des Gebäudes aus Holz wurde um 1875 erbaut. Anfang des 20.
Jhds. war Bronisław Chwistek Eigentümer des Gebäudes namens
„Adasiówka“. Sein Sohn Leon, Stanisław Ignacy Witkiewicz,
Bronisław Malinowski und Janusz Chmielowski waren damals hier. Viele
polnische Priester besuchten „Księżówka“, darunter die
Kardinäle Adam Sapieha, Stefan Wyszyński und Karol Wojtyła.
Johannes Paul II. lebte hier während seines Besuchs in Zakopane im
Juni 1997, sein Zimmer ist bis heute unverändert geblieben.
„Nosal“
Nach wenigen Minuten auf der linken Seite sind die charakteristischen
Kalkstein- und Dolomitbrüche (1206 m ü.d.M.) von „Nosal“ zu
sehen. Nicht weit von hier, auf der anderen Seite des Bystra-Bachs,
beginnt ein grüner Pfad zum Gipfel. Ein kurzer und einfacher, aber
steiler Weg zum Gipfel, von dem aus sich ein interessantes Panorama
auf die Tatra und Kuźnice bietet. Im Bereich des Gipfels kann man
die Relikte der Kiefernwälder beobachten. Von oben kann man zum
„Nosal“-Pass und Kuźnice hinuntergehen.
Der Weg zur Spitze
des Slowacki-Bulwary: Länge ca. 1 km, Höhendifferenz: 246 m, Dauer:
ca. 45 min, nach Kuźnice - ca. 1 Stunde 15 min
Das Denkmal „Erschossener Prometheus“ ist
Ca. 25 Minuten vom Beginn des Spaziergangs entfernt, auf der rechten
Seite, sehen Sie das charakteristische Denkmal von Władysław
Hasior. Dieser wurde 1964 hier errichtet, um an die 20 Polen zu
erinnern, die von Deutschen am 30. Mai 1944 an diesem Ort erschossen
wurden.
Die Allee der Tatra Führer geht geradeaus, neben der ersten
Wasserversorgung in Zakopane (rechts) zur Talstation der Seilbahn. An
der Fußgängerampel gehen wir jedoch auf die linke Straßenseite und
betreten die mit Stein ausgelegte Parkstraße, die zum
Schlosspark-Komplex in Kuźnice führt.
Schloss- und Parkkomplex
Kuźnice Kuźnice, Tel. +48 18
20 232 00
Getreidespeicher und Kutschenhaus
Wir betreten das Klima nicht etwa der Tatrawälder, sondern der
Hofparks. Beschnittene Rasenflächen, ein aktiver Springbrunnen,
Herrenhaus - das sind die Erinnerungen an das Anwesen der ungarischen
Familie Homolacs – der Besitzer von Kuźnice in den Jahren 1807 -
1870. Im 18. und 19. Jh. verfügte Kuźnice über ein Stahlwerk,
eines der größten in Mitteleuropa. An der Stelle, von wo heute die
Seilbahn zum Kasprowy hinauffährt, stand ein Hochofen. Im Stahlwerk
fanden viele Ankömmlinge (Cepry) ihre Beschäftigung - obwohl der
Begriff heute abwertend verstanden wird, bedeutete er in der
Vergangenheit lediglich, dass Arbeiter zum Brot nach Zakopane kamen.
1889 wurde das Anwesen Kuźnica von Władysław Graf Zamoyski
erworben.
Auf der linken Seite, in den Tiefen des Schlossparkes, ist ein großes
Gebäude ein Blickfang. Es ist der Sitz der Verwaltung des
Tatra-Nationalparks (Kuźnice 1). In den Jahren 1891-1939 beherbergte
es die von Frau des Generals, Jadwiga Zamoyska, der Mutter von
Władysław, gegründete Frauenhausarbeitsschule. Der Ort, an dem das
Herrenhaus stand, befindet sich in der Mitte der Wiese unter dem
Brunnen. Sie können das Getreidespeicher- und Kutschenhaus besuchen,
in dem eine Ausstellung über die Fauna von Antoni Koycan zu sehen
ist. Gegenüber dem Kutschenhaus kann man oft Open-Air-Ausstellungen
sehen.
Talstation der Seilbahn zum „Kasprowy Wierch“
In nur 7 Monaten Rekordzeit 1935/36 erbaut, war es eine lohnende
Investition, dank der Zakopane in der Zwischenkriegszeit zu einem der
beliebtesten Skigebiete Europas wurde und „Kasprowy Wierch“ den
Namen „heiliger Berg der Skifahrer“ erhielt. Die Seilbahn wurde
2007 modernisiert und befördert im Sommer 180 Personen pro Stunde
und im Winter 360 Personen. Die Kapazitätsveränderung von Winter
auf Sommer - begrenzt durch die Hälfte - ist durch Naturschutz
bedingt. Der Bau wurde von Aleksander Bobkowski, dem
stellvertretenden Verkehrsminister und Beliebtmacher des Abfahrtsskis
in der Zwischenkriegszeit, initiiert. An der Eröffnungsfeier nahm
der damalige Präsident von Polen Ignacy Mościcki teil. Es gibt eine
Zwischenstation auf „Myślenice Turnie“. Die Bergstation der Bahn
befindet sich unter dem Gipfel von „Kasprowy Wierch“.
Kuźnice ist auch der Beginn mehrerer beliebter Wanderwege, darunter
zu „Giewont“, „Kasprowy Wierch“, „Hala Gąsienicowa“. Wir
empfehlen einen kurzen Spaziergang auf dem blauen Pfad zum
Albertinnen Kloster und zur Einsiedelei von Bruder Albert. Die
Strecke dauert etwa 15 Minuten.
Das Albertiner Kloster und die Einsiedelei von Bruder Albert,
Messen, Möglichkeit der Besichtigung
Die Einsiedelei wurde 1901 und das Kloster 1902 gebaut,
wahrscheinlich nach den Skizzen von Stanisław Witkiewicz, der mit
dem Bruder Albert (Adam Chmielowski) befreundet war. Der gelbe Pfad
zum Albertiner Kloster auf dem Schlafenden Berg (vom Albertinner
Kloster aus sind es ca. 30 Minuten) führt von hier aus nach rechts.